Alles high macht der Mai

Neuordnung! Nach 6 Wochen Umzug und Renovierung musste ich viele Impulse ignorieren, Musik zu machen, neue Projekte anzuzetteln, Verbindungen zu knüpfen. Von diesen vielen seelischen Antibiotika-Schocks erhole ich mich gerade und versuche, die Leere zu füllen, die der Lustvermeidung folgte. Taumle zwischen fahriger Vielfronterei und hartzvieriger Antriebslosigkeit. Überlege, mein Leben komplett zu verändern und als spiritueller Coach Führungskräften etwas von kosmischer Einheit jenseits des Profits und Geld als Ausdruck der Liebe auf einer hochkultivierten Ebene einzuflüstern, für Unsummen. Im weißen Versace-Leinenanzug. Oder heilungssuchenden wohlhabenden Damen auf meiner Couch liegend Seelenmelodien anzudienen. Oder meine Botschaften in ihrer Sprache zu vereinfachen und in die Schlagercharts einzudringen. So oder so, alles viel Arbeit. Dann liegt mir noch das letzte Album in den Ohren: "bring mich endlich raus, Du Nichtsnutz!" – war im September kostspielig im Studio und jetzt höre ich die Aufnahmen und denke: sehr schöne Musik, aber wieder nichts fürs Hitradio, Außerdem habe ich ein Buch zu schreiben begonnen, über ein Thema, von dem ich nichts verstehe. Währenddessen klingt der Kirchturm und neben ihm schaukelt das Hightech-Kettenkarrussell angetrunkene Brandenburger durch die Höhenluft über der Havel. Herrje, etwas Disziplin! Liebe digitale Welt, schlaue Gemeinschaft, algorithmenverbundene Famile, wisst Ihr Rat?

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