(Ein Tag ein Lied, 2015)
Ich will fliegen, bis die Flügel lahmen.
Von ganz oben sieht die Welt am Besten aus.
All die Steine auf den Wegen
werden Farben und Formen,
deren Schönheit sich da unten nicht erschließt.
Die mit den Gewichten an den Füßen
haben meistens Angst vor den ganz süßen Früchten.
Sie fühlen sich nur sicher, wenn sie kriechen
und denken nicht im Traum daran zu flüchten.
Du erkennst sie allerorten
an ihren schweren, schweren Worten:
Komm mal runter,
bleib auf dem Teppich,
heb nicht ab.
Die Höhenluft
verträgst du nicht,
dafür bist du viel zu schwach.
Flieg nicht zu hoch,
das kannst du nicht,
dir fehlt komplett
die Übersicht.
Ich kenne diesen Ton,
ich kenne den Jargon.
Doch ich will fliegen, bis die Flügel lahmen. …
Wer nichts versucht,
der kann nichts lernen,
und nichts entsteht
ohne Gefahr.
Selbst auf die Welt kommen
ist gefährlich
und darum greif ich nach den Sternen,
auch wenn ich stürz,
ich will den Wind in meinem Haar!
Ich will fliegen, bis die Flügel lahmen. …